Waldgang 2025 der Bürgergemeinde Niedergösgen
„Waldbewirtschaftung gestern und heute“
Bei wunderbarem Frühlingswetter besammelten sich über 230 Personen zum Niedergösger Waldgang.
Nach der Begrüssung durch den Bürgergemeindepräsidenten Patrick Friker wusste Fabian Berger vom Jagdverein Buer Interessantes über die Wildsau zu berichten. So kann ein Keiler gut und gerne an die 150 kg auf die Waage bringen und sich trotzdem mit grosser Geschwindigkeit bewegen. Die Wildschweine sind in der Dämmerung und Nacht aktiv und verstecken sich tagsüber im Dickicht. Die Jagd auf Wildschweine ist sehr anspruchsvoll. Bei der bekannten Schweinepest handelt es sich um ein sehr resistentes Virus, das sich äusserst schnell verbreiten kann. Für Menschen und andere Tiere ist es nicht gefährlich, aber für Wild- und Hausschweine endet es tödlich. In der Schweiz ist das Virus zum Glück noch nicht aufgetreten, aber man ist sensibilisiert und der Kanton ist mit einem Massnahmenplan vorbereitet für den Ernstfall.
Die Waldbewirtschaftung „gestern“ wurde eindrücklich vorgeführt von den beiden Freiberger Pferden „Nico“ und „Don Figaro“. Das Gespann schleppte Baumstämme vom Wald auf die Strasse. Ihr Besitzer, Peter Nussbaumer, erklärte den Anwesenden, dass dies sehr naturschonend ist und die zwei PS auch heute wieder ab und zu im Forst gefragt sind, wenn kurze Strecken mit den Stämmen zurückgelegt werden müssen. Die Pferde schaffen rund 4 – 5 m3/h.
Der Vollernter dagegen – beim nächsten Posten – schafft rund 20 – 30 m3/h, was rund 40 – 70 Bäumen pro Stunde entspricht. Die imposante Maschine mit 270 PS und einem Gewicht von 24 Tonnen kann mit dem Auslegearm 12 m in den Wald hineingreifen. Ganze Baumstämme werden kurzerhand gefällt, entastet und in Stücke geschnitten. So wird Waldwirtschaft „heute“ betrieben.
Dass die invasiven Neophyten (u.a. Kirschlorbeer, Sommerflieder, etc.) ein Problem für die Natur sind, wurde den Anwesenden von der stellvertretenden Kreisförsterin Steffanie Weidler nahegebracht. Sie riet dazu, invasive Pflanzen im Garten durch einheimische Arten zu ersetzen. Mittels Neophytensäcken – die ab sofort auch bei uns in Niedergösgen erhältlich sind – können invasive Pflanzen gratis dem Müll mitgegeben werden.
Nach dem gelungenen Waldgang offerierte die Bürgergemeinde beim Waldhaus allen Waldgängerinnen und Waldgängern einen Imbiss, die Landfrauen spendierten feine Torten und Kuchen dazu.